14. August 2023
Ein Bericht von ds/ Foto: FP/YART
Das vorletzte Rennen der Langstreckenweltmeisterschaft (EWC) am vergangenen Wochenende in Suzuka/Japan stand
für den Wahl Obrigheimer Marvin Fritz /YART Yamaha unter keinem guten Stern. Wegen einem technischen Zwischenfall während des acht Stunden Rennens verloren Fritz und Co. die
Weltmeisterschaftsführung an Konkurrent F.C.C. TSR Honda France. Die Entscheidung der Weltmeisterschaft bleibt dennoch offen.
Während der gesamten Trainingsläufe war Marvin Fritz der schnellste Fahrer im Team, glänzte mit konstant schnellen Rundenzeiten. Eigentlich waren Fritz und seine Teamkollegen Karel Hanika und
Niccolo Canepa auf dem Weg die nächste Pole Position des Jahres zu sichern.
Doch beim Prestigerennen der Saison in Japan wurde nicht nur ein zusätzliches Training, das Top-10-Trial gefahren, sondern die Japaner schickten eigens für diese Veranstaltung das Honda Racing
Corporation Werksteam ins Rennen.
Genau dieses Team mit dem Fahrer Tetsuja Nagashima spielte seinen Heimvorteil gnadenlos aus, unterbot beim Top-10-Trial nur knapp die Zeit von den YART Jungs Fritz und Hanika, die bis dahin die
Zeitenliste angeführt hatten und Marvin Fritz mussten sich mit dem zweiten Trainingsplatz zufrieden geben.
Marvin Fritz:“ Der zweite Trainingsplatz war o.k. für uns. Zum einen spielt der Gastauftritt des Honda Racing Corporation Werksteam bei der Entscheidung um die Weltmeisterschaft keine tragende
Rolle. Zum anderen hatten wir nach den Trainingsläufen schon 5 Punkte Vorsprung auf unseren stärksten Konkurrenten, F.C.C. Honda gutgemacht.“
Den Rennstart zum acht Stunden Rennen übernahm Fritz Teamkollege Niccolo Canepa. Im weiteren Rennverlauf konnte sich Marvin Fritz auf Rang Zwei liegend, mit einer halben Minute Vorsprung vor
Konkurrent F.C.C. Honda absetzten.
Fritz:“ Wir hätten das restliche Rennen nur auf Rang Zwei konstant abspulen müssen, doch dann kam der Zwischenfall.“
Während Marvin Fritz schon im Rennkombi in der Box auf seinen nächsten Stint wartete, spielte sich auf der Strecke für YART Teamkollege Karel Hanika ein Drama ab.
Fritz:“ Auf der Gegengeraden blieb Hanika mit der YART Yamaha wegen einer durchgebrannten Sicherung liegen. Genau an dieser Stelle gibt es keine Rettungsstraße und Hanika kämpfte sich über Umwege
und unter Einsatz seiner letzten körperlichen Kräfte mit über einer halben Stunde Zeitverzögerung zurück in die Boxengasse.“
Dank dem schnellen Einsatz der YART Truppe von Teamchef Mandy Kainz war die Yamaha nach einer Rekordzeit von nur einer Minute wieder einsatzfähig. Doch für Marvin Fritz stand einer seiner
härtesten Einsätze bevor. Mit über 15 Runden Rückstand auf die Spitze des Fahrerfeldes und einem Doppelstint kämpfte sich der 30jährige Runde für Runde nach vorne.
Fritz:“ Ich habe jede Runde wie verrückt gepusht und konnte mehrere Positionen zurückerobern. Der Doppelstint war brutal hart, ich habe gut drei Kilo verloren.“
Mit dieser überragenden Leistung von Marvin Fritz landete YART am Ende des Rennens auf Rang 23, blieb aber Dank dem zweiten Rang im Qualifying und dem bis zum Ausfall zweiten Rang im Rennen nicht
ganz punktelos.
In der Gesamtwertung der Weltmeisterschaft rangieren Marvin Fritz und seine Teamkollegen vor dem Finale Mitte September auf Rang Zwei und Marvin Fritz zieht nach seiner Meisterleistung sein
persönliches Resümee. Fritz:“ Wir haben keinen Sturz gehabt, die Yamaha war optimal vorbereitet. Dennoch hat uns ein 0,50 Cent Teil vielleicht den Sieg gekostet. Aber so ist das. Ich sehe
entspannt dem nächsten Rennen entgegen. In fünf Wochen kann bei dem Finale in Frankreich noch viel in Richtung Weltmeisterschaft passieren.“
Gesamtwertung nach 3 von 4 Rennen:
1. F.C.C. TSR HONDA FRANCE Honda 136 Punkte
2. YART YAMAHA OFFICIAL TEAM EWC Yamaha 122
Punkte
3. BMW MOTORRAD WORLD ENDURANCE TEAMBMW 99 Punkte