17. April 2023
Foto: v.l.n.r.: Marvin Fritz, Karel Hanika, Niccolo Canepa und Teamchef Mandy Kainz
Ein Bericht von ds/ Foto: FP/YART
Unter verrückten Wetterbedingungen konnte Marvin Fritz bei den Trainingsläufen zum Saisonbeginn der Langstreckenweltmeisterschaft (EWC) vergangene Woche in Le Mans /F mit seinem Team einen
zweiten Startplatz herausfahren. Beim 24 h Rennen am Samstag auf Sonntag holte der Mosbacher bei seinem wohl härtesten Rennen den erhofften zweiten Podiumsplatz und erreichte damit das Hauptziel
der Mannschaft ins Ziel zu kommen und viele Punkte für die Weltmeisterschaft mitzunehmen.
Eine große Herausforderung stellten die ständig wechselnden Strecken- und Sichtverhältnisse für Marvin Fritz und sein komplettes Team über die Rennwoche dar. Fritz:“ Von trocken auf nass mit
Temperaturen von tagsüber 12 Grad Celsius und nachts 3 Grad Celsius sowie Nebel war alles dabei. Eigentlich optimale Bedingungen um die YART Yamaha im Qualifying abzustimmen. Auf den Nebel
allerdings hätten wir gut verzichten können. Wir waren voll konzentriert, durften die weißen Randlinien der Strecke nicht berühren, da diese durch die Feuchtigkeit des Nebels spiegelglatt
waren.“
Ein zweiter Platz im Abschlusstraining zeigte die gute Perfomance des 29jährigen und dessen Kollegen. Zum Rennstart am Samstagmittag fuhr Marvin Fritz auf Rang eins und hatte schon fünf Sekunden
in Führung auf die Verfolger gutgemacht, als eine Safetycar Phase den Vorsprung zerstörte. Fritz:“ Es gab gleich am Anfang des Rennens ein paar Stürze, damit kamen die Safetycars auf die Strecke
und schon war der Vorsprung futsch.“
Mit weniger komfortablem Vorsprung aber weiterhin dem Führungszepter in der Hand übergab Fritz die Yamaha, sehr zur Begeisterung von YART Teamchef Mandy Kainz, an Teamkollege Hanika. Nach einem
Boxenstopp und weiteren Safetycar Einsätzen rutschten die YART Piloten auf Rang Zwei und Drei zurück, aber immer noch in Schlagdistanz zu den Werksteams von BMW Motorrad mit dem deutschen
Mehrfachmeister Markus Reiterberger und F.C.C. Honda France.
Fritz:“ Später folgte ein Boxenstopp und einen Safetycar Phase fast zeitgleich und schon war wieder eine halbe Runde verloren. Es war einfach Pech.“ Gegen 3 Uhr in der Nacht folgte ein weiterer
Rückschlag. Fritz Teamkollege Karel Hanika und weitere vier Fahrer rutschen unverschuldet auf der Ölspur eines anderen Piloten aus, welcher durch einen Motordefekt die Ölspur auf der Ideallinie
verteilte. Doch Hanika hatte Glück im Unglück und kam unverletzt in die Box zurück, wo die YART Crew in Rekordzeit von sieben Minuten die Yamaha wieder einsatzfähig machte. Leider bescherte
dieser außerplanmäßige Boxenstopp Fritz und Co. vier Runden Rückstand zur Führungsposition von F.C.C. Honda und eine neue Strategie für den restlichen Rennverlauf.
Fritz:“ Um den Rückstand komplett auszugleichen zu können, hätten wir hart am Limit ein hohes Risiko eingehen
müssen. Da unser Vorsprung auf den Drittplatzierten BMW drei Runden betrug, entschieden wir uns für die verbleibende Renndistanz auf Nummer sicher zu gehen und den zweiten Rang heimzufahren.“ Bis
zum letzten Renndrittel hatte Fritz den Rückstand von vier auf zwei Runden trotz einiger Überrundungen verkürzt und lag wieder auf Platz Zwei.
Auf den Monitoren in der Boxengasse und bei den Live Übertragungen verschiedener TV Sender konnte jeder Dank der installierten Onboard Kamera der YART Yamaha live mitverfolgen wie Marvin Fritz
sich in den Kurven immer wieder an die Werkshonda bis auf eine Vorderradlänge heran bremste. Mit einem zweiten Podestplatz schaffte das YART Trio das erste 24 h Rennen der Saison und liegt in der
Gesamtwertung.